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| SADPACIFIC war eine Performance für kleine Inseln im doppelten
Sinne: Einerseits fand sie – und somit war SADPACIFIC sitespecific – auf
einer kleinen Flußinsel statt. Andererseits beschäftigte sie sich mit dem noch
andauernden Untergang der im Pazifik liegenden Inselgruppe Tuvalu. Dies bezog sich auf das Thema der Veranstaltung "Stadtrauminszenierung 2030 – Auf den Spuren der
versunkenen Stadt Lahn", in deren Rahmen SADPACIFIC stattfand. ('Lahn' ist sowohl der Name des
Flusses, auf dem performt wurde, als auch derjenige der Stadt bzw. Großgemeinde, in der
von 1977 bis 1979 die an diesem Fluss liegenden Nachbarstädte Gießen
und Wetzlar zusammengefasst waren). Ausgangspunkt der Performance war die Behauptung, dass es sich bei der bespielten Flußinsel um die verschobene
Antipode Tuvalus handle – und dass der Untergang Tuvalus auf
ein durch diese Verschiebung zustande gekommenes Ungleichgewicht zurückzuführen
sei. Weiterhin wurde behauptet, dass die Flußinsel wieder an ihren
richtigen Ort zurückverschoben werden solle, um das Gleichgewicht der
Antipoden wiederherzustellen und so den Untergang Tuvalus zu
verhindern. Die Performance bestand also darin, so zu tun, als ob
versucht werde, die Insel in Bewegung zu versetzen. Bei den entsprechenden Aktionen
handelte es sich z.B. um das Setzen eines Segels auf der Insel, um den
Einsatz von Rudern oder um das Ziehen der Insel mit Hilfe eines an
einem Kajak befestigten Abschleppseils.
Konzept, Ausstattung, Performance: André Eiermann, Christina Hänsel.
Aufführung:
07.09. & 08.09.2002, Stadtrauminszenierung 2030, Lahninsel, Gießen.
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