|
| Die
Schriftart PARABIONTFONT ist aus der Gestaltung des Parabiont-Logos
entstanden. Für diese Gestaltung war es zunächst wichtig, sowohl eine
möglichst einfache Schrift zu entwerfen als auch einen graphischen
Bezug zur Bedeutung des Begriffs 'Parabiont' herzustellen. Das
Charakteristikum von Parabionten – nämlich das Existieren in einem
gemeinsamen Körper bzw. Organismus – wurde so einerseits durch die Teilung des
Begriffs in die Elemente 'para' und 'biont', die anhand deren
zweizeiliger Anordnung vorgenommen wurde, sowie andererseits durch die Verbindung
der Anfangsbuchstaben dieser Elemente umgesetzt. Um das Existieren der
beiden sowohl voneinander getrennten als auch miteinander verbundenen
Elemente in einem gemeinsamen Schriftkörper zu unterstreichen, wurde
letzterer zudem mit einem Rahmen umgeben. Dieser Rahmen wurde jedoch
nicht vollständig geschlossen, sondern so angelegt, dass er vom letzten
Buchstaben des Begriffs 'Parabiont' – genauer gesagt von dessen T-Strich
– offengehalten wird und gleichzeitig von der äußeren
Begrenzungslinie des Schriftkörpers in jene Linien übergeht, durch
welche sich im Inneren dieses Körpers der Begriff abzeichnet bzw.
einschreibt. Entsprechend der Gleichzeitigkeit von Trennung und
Verbindung wurde so auch eine Verschränkung von
Offen- und Geschlossenheit hergestellt – und somit sowohl ein Bezug zur Definition des 'Para-artigen' als einer 'Übergangszone' zwischen Innen und Außen (vgl. Gérard Genette, Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches,
Frankfurt am Main 2001, S. 9f.) als auch zum Begriff des 'Parergon‘,
d.h. zum Konzept eines Rahmens, der "ins Innere hineingerufen" wird, um
es "(von) innen zu konstituieren" (Jacques Derrida, Die Wahrheit in der Malerei, Wien 1992, S. 84). Diese Bezüge schlossen zudem den Kreis im Hinblick auf die Funktion des Logos als Paratext
bzw. Para(schrift)bild, d.h. als rahmendes Element der Arbeiten von Parabiont.
Ausgehend
von den
typographischen Merkmalen des Logos wurden dann im Zuge des
Parabiont-Webdesigns sowie der Gestaltung der ersten Parabiont-CD das gesamte Alphabet, Zahlen, Satz- und Sonderzeichen
im PARABIONTFONT erstellt, wobei auf den Entwurf von Großbuchstaben
bewußt verzichtet wurde.
Als CD-Aufdruck entstand in diesem
Zusammenhang zudem eine
Variation des Logos. Statt auf einer rechteckigen Grundfläche basiert
diese Variation auf einem Quadrat, dessen Fläche von der Größe der CD
bestimmt wird. Auch wird der Schriftkörper nicht von einer graphischen
Linie, sondern vom Rand der CD gerahmt. Gleichzeitig ist das Logo
seinerseits der Rahmen jener Informationen, welche zusätzlich auf
der CD abgedruckt sind. Die Verschränkung zwischen Offen- und
Geschlossenheit wurde in diesem Fall umgesetzt, indem die Titel der
Songs auf der offenen Seite des Logos zwischen Logo-Innen und Logo-Außen
so angeordnet wurden, dass sie einerseits linksbündig die innere
Linie des Logos verlängern und andererseits nach rechts über dessen
äußere Linie hinausgehen, den Logo-Rahmen also gleichermaßen schließen
wie öffnen. Siehe auch:
|